Die Faszination von Reptilien, Amphibien und anderen exotischen Tieren wird zunehmend größer. Durch die unterschiedlichen anatomischen und physiologischen Besonderheiten der einzelnen Tierarten sind auch die Ansprüche an Haltung und Fütterung je nach Spezies sehr unterschiedlich. Viele Arten verbringen in der Natur einen großen Teil ihres Lebens im Wasser, während andere Wärme und Trockenheit bevorzugen. Beim Anlegen eines Biotops sollten daher die natürlichen Bedingungen, aus dem die Tiere ursprünglich stammen (z. B. Wüste, Tropen, Steppen, Wasser, etc.), deren Körpergröße und ihre Neigung zur Bewegungsaktivität berücksichtigt werden. Auch wenn einige Tierarten das Alleinleben bevorzugen, brauchen sie doch ein gewisses Maß an Beschäftigung, welchem der Besitzer gerecht werden muss, um Verhaltensprobleme oder -störungen zu vermeiden. Ein möglichst großes Territorium ist für jede dieser Arten wichtig. Umweltanreicherungen wie mehrere Unterschlupfmöglichkeiten und variierende, natürliche Beschäftigungsmaterialien fördern das Wohlbefinden der Tiere. Stress hingegen (z. B. durch falsche Klimaverhältnisse, ungeeignete Baumaterialien, fehlende Wärme- oder Lichtquellen, zu hohe Besatzdichte, Fütterungsfehler und mangelnde Hygiene) können sich negativ auf den Gesamtzustand des Tieres auswirken. Viele Internetforen bieten eine Plattform zum gegenseitigen Austausch von Informationen für Exoten-Liebhaber. Auch viele Tierarztpraxen teilen das Interesse und bieten spezielle Kenntnisse zur Reptilien- bzw. Amphibienmedizin an. Allerdings ist über Verhaltensstörungen von Reptilien, Amphibien und anderen Exoten bisher noch wenig bekannt. Wissenschaftliche Studien und Berichte dazu von Tierverhaltenstherapeuten sind selten zu finden. Dennoch kann das Verhältnis zwischen Tier und Halter beeinträchtigt werden, wenn normale Verhaltensweisen zum Problemverhalten werden.

Dies ist eine Liste der häufigsten Verhaltensprobleme oder Verhaltensstörungen, die bei Reptilien, Amphibien und anderen Exoten auftreten können:

  • Angstverhalten (z. B. vor Geräuschen, Menschen, anderen Tieren, Artgenossen)
  • Aggressives Verhalten (z. B. gegenüber dem Menschen, anderen Tieren, Artgenossen)
  • Stereotype Verhaltensweisen: (z. B. anhaltende Ausbruchsversuche aus dem Gehege/Terrarium)
  • Defensiv-Verhalten unter Stresseinwirkung (z. B.: ´Scheintod´, Apathie)